Die Glocken der Gerechtigkeit - Vierhundert Jahre liegen zwischen der Aktion eines Bauern aus der Umgebung von Florenz, der die Glocken läuten ließ, um den Tod der Gerechtigkeit zu verkünden, und dem Erstarken der Bewegung für eine andere Art der Globalisierung. Dennoch geht für José Saramago der Vorstoß in die gleiche Richtung: Das sagte der portugiesische Schriftsteller und Nobelpreisträger am 19. Januar 2002 anlässlich einer Versammlung von sechstausend Globalisierungsgegnern in Paris. Der Text dieser Rede wurde auch auf der Abschlussveranstaltung des Weltsozialforums in Porto Alegre am 5. Februar verlesen.Von José Saramago
DER NORD-SÜD-WIDERSPRUCH IN DER GLOBALISIERUNGSLEHRE: Migrationsblockaden und Kapitalströme - Wie sich die Zeiten ändern. Über Jahre hatte der Hochsommer an der griechisch-türkischen Grenze stets denselben völkerrechtlichen Konflikt ausgebrütet. Wenn am Grenzfluss das Wasser fiel, traten Sandbänke zu Tage, die beide Seiten - mit aufgepflanzten türkischen oder griechischen Fahnen - für sich reklamierten. Von Niels Kadritzke
Drei Fronten - DIE Bürger sollen es wissen: Der Globalismus greift die Gesellschaften nunmehr an drei Fronten an. An der erste Front betrifft es die gesamte Menschheit: an der Front der Wirtschaft. Sie wird beherrscht von jener Dreifaltigkeit, die als wirkliche "Achse des Bösen" zu bezeichnen wäre: dem Internationalen Währungsfonds (IWF), der Weltbank und der Welthandelsorganisation (WTO). Sie zwingen die Welt unter die Diktatur des Markts, unter die Vorherrschaft der Privatwirtschaft und den Kult des Profits und richten auf dem gesamten Planeten unermesslichen Schaden an. Betrügerischer Bankrott beim Energiekonzern Enron, Währungskrise in der Türkei, finanzieller Zusammenbruch in Argentinien: ökologische Schäden, wohin man auch schaut. Von Ignacio Ramonet